Der 4. Vogteier Herbstmarkt oder wie man Gutes tut

Volker Wolf, Uwe Köhler, Torsten Stollberg von links. Foto Vogteizeitung
Volker Wolf, Uwe Köhler, Torsten Stollberg von links. Foto Vogteizeitung
Am 6. September 2025 fand mitten in der Vogtei, vor Möbel-Jaeger der 4. Vogteier Herbstmarkt statt. Der Markt bietet regionalen Erzeugern einen Marktplatz und regionalen Vereinen eine Möglichkeit, sich einzubringen. Besucher aus nah und fern wussten das zu schätzen. Auch Kinder und Senioren kamen auf ihre Kosten.

Die Niederdorlaer Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes spendete 200 Euro für das Kinder- und Jugendhospiz in Tambach-Dietharz. Wann, wo, warum?

Zum Herbstmarkt, mitten in der Vogtei, vor Möbel-Jaeger, war viel los: Es gab viel zu kosten, zu probieren und zu entdecken: Erzeuger der Umgebung kamen mit frischem duftendem Brot aus dem mobilen Backofen, leckerer Wurst, goldenem Honig, köstlichem Sauerkraut, saftigen Äpfeln und bunten Blumen. Texte und Sprüche zum Nachdenken fanden die Besucher auf “antiken” Blechschildern. Da füllten sich schnell die mitgebrachten Beutel und Taschen.

Ganz modern ging es zu am Stand einer Firma, die zeitgemäße Lösungen für Solartechnik anbot.

Wer gleich am Ort genießen wollte, für den gabs Kaffee und Vogteier Blechkuchen und vor allem für die Kinder: Softeis, Zuckerwatte und Popcorn. Aber auch der eine oder andere Erwachsene ließ sich das nicht entgehen. Örtliche Vereine boten diesen leckeren Service an. 

Natürlich gab´s auch Rostwurst und kalte Getränke. Wir sind schließlich in Thüringen. Aber es gab auch Gulasch aus der Kanone. Lecker gekocht und angeboten von der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Niederdorla. Volker Wolf war zufrieden: Schon Mittag war der Kessel der Gulaschkanone leer. Der Vorsitzende der DRK-Ortsgruppe bemerkte die Spendenbüchse für das Kinder- und Jugendhospiz in Tambach-Dietharz. Er beriet sich mit seinen Leuten und der Beschluss stand fest: “Wir spenden den Erlös aus dem Gulasch-Verkauf.” So wanderten 200 Euro in die Spendenbüchse.

Das war fast so viel wie die 220 Euro, die die Kunden von Möbel-Jaeger während des ganzen Jahres spendeten. Im Laden steht das ganze Jahr eine Spendenbüchse und manchmal bieten die Verkäuferinnen frische Waffeln an und bitten um eine Spende für das Hospiz. “Viele Menschen können das Hospiz unterstützen, auch mit kleinen Beträgen, die in Summe helfen”, meint Torsten Stollberg von Möbel-Jaeger. 

Die Spende des Niederdorlaer DRK begeisterte Uwe Köhler vom Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland, wie die Einrichtung vollständig heißt. Das Hospiz gibt es nur durch Spenden. “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um lebensverkürzend erkrankte Kinder”, erklärt Köhler, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert.

Das Hospiz betreut nicht nur die erkrankten Kinder, sondern auch deren Familien und die Schattenkinder. So werden die Geschwister der kranken Kinder genannt. Sie leben im Schatten von Schwester oder Bruder, die bald Abschied nehmen werden. “Aber sie leben ja noch”, ruft Köhler. Und im Hospiz wird alles mit ihnen gemacht, was man machen kann, um es ihnen schön zu machen. Besonders beliebt sind Besuche bei den Alpakas, die neben dem Hospiz leben. Die lustigen Verwandten der Lamas können gestreichelt und beobachtet werden.

Der Alltag mit der schlimmen Diagnose zehrt an den Kindern und an ihren Familien. Wie lebt man so? Natürlich ist die medizinische Behandlung wichtig, aber auch der Alltag will bewältigt sein. Dabei hilft das Kinder- und Jugendhospiz. Wichtig ist: Das Gebäude und die Einrichtung sollen so wenig wie möglich an ein Krankenhaus erinnern. Die Möbel sind möglichst aus Holz. Es gibt viele Zimmerpflanzen. Warme Farben geben Geborgenheit und Wohlfühlen. So gibt es ein Atrium und einen Snoezelraum. Das Atrium ist ein zentraler Raum. Ein Glasdach lässt Tageslicht herein. Dort kann man sich treffen und Zeit miteinander verbringen. Snoezelen, sprich snuseln, kommt aus dem Niederländischen und bedeutet: sich entspannen durch Lichteffekte, Wohlgerüche und Klänge, also über die Sinne. Das alles kostet viel Geld, auch für geschultes Personal. Dafür sind Spenden willkommen.

Drei Punkte soll der Herbstmarkt bieten: Speisen und Getränke direkt aus der Region, Kinderspaß und was zum Anschauen und Entdecken und Erleben. 

"Den nächsten Vogteier Herbstmarkt planen wir für Sonnabend, den 12. September 2026”, kündigt Torsten Stollberg von Möbel-Jaeger an und verrät: “Dabei wird es auch ein großes Oldtimer-Treffen geben.” 

Text Michael Zeng