Samstag, 13. Juli 2024

Niederdorlaer Festschrift an Deutsche Nationalbibliothek Leipzig übergeben

Die Deutsche Nationalbibliothek am Standort in Leipzig ist die zentrale Archivbibliothek für alle Medienwerke in deutscher Sprache aus dem In- und Ausland und das nationalbibliografische Zentrum Deutschlands.

Sie erfüllt die Aufgaben einer Nationalbibliothek ab dem Erscheinungsjahr 1913. Ihre vordringlichste Aufgabe ist zu sammeln, zu verzeichnen und die Medienwerke der Öffentlichkeit zur freien Verfügung zu stellen. Sie ist die größte Bibliothek der Bundesrepublik Deutschland und im deutschen Sprachraum sowie eine der größten Bibliotheken der Welt.

Der Bestand zählte 2020 ca. 20 Millionen Medieneinheiten am Standort Leipzig.

Jährlich kommen circa 4 km Regalwände dazu. Die Büchertürme und das ganze Areal sind ständig in Erweiterungsbauten begriffen.

Sie ist offen für den Verleih von Büchern; allerdings müssen die Bücher im Gebäude verbleiben. Die interessierte Leserin kann sich für die Lektüre in einen der verschiedenen Lesesäle zurückziehen.

Seit dem 08. März 2024 kann man nun unter dem Suchwort = Niederdorla= nicht nur verschiedenes Kartenmaterial finden, sondern auch die Festschrift unserer 800-Jahr-Feier aus dem Jahr 2023.

Durch den persönlichen Kontakt zwischen der ortsansässigen Annegret Töpp und dem Mitarbeiter der Nationalbibliothek Hartmut Krüger, der seit 36 Jahren in der DNB tätig ist,  konnte die Festschrift in doppelter Ausführung übergeben werden.

Töpp und Krüger sind sich seit ihrer gemeinsamen Lehrzeit Im Volksgut Klein Aga freundschaftlich verbunden. Über diese Verbindung hat die Festschrift nicht nur ihren Weg nach Leipzig gefunden, sondern ein weiteres Exemplar wird von dort an den Standort Frankfurt am Main weiter geleitet.

Ein wunderbarer Gedanke, dass nun ein Stück Geschichte Niederdorlas für die ganze Welt zugänglich ist.

Vielleicht findet ja der ein oder andere Mensch in der Zukunft Interesse am geografischen Mittelpunkt Deutschlands, seiner Entstehung und Historie, sowie am Leben der Menschen aus der Gemeinde Niederdorla samt ihren Traditionen und Gebräuchen.

Annegret Töpp

Samstag, 1. Juni 2024

Boar Eier, boar Kase...

Der Niederdorlaer Spruch der Kinder zum Pfingstmontag ist nun im Kreisarchiv hinterlegt. Dort bleibt er für die Zukunft erhalten in der aktuellen Version.
Version des Spruchs der Kinder am Morgen des Pfingstmontag in Niederdorla

Der Niederdorlaer Spruch der Kinder zum Pfingstmontag ist nun im Kreisarchiv hinterlegt. Dort bleibt er für die Zukunft erhalten in der aktuellen Version.

Viele Niederdorlaer haben unabhängig voneinander geholfen, eine allgemeine Schreibung zu finden.  

Das Vogteier Platt basiert auf dem Mittelhochdeutschen. Das wurde allgemein gesprochen von 1050 bis 1350. Die Vogteier blieben beim Mittelhochdeutschen und entwickelten diese Sprache mündlich weiter von Generation zu Generation. Dazu forschte Doris Zeng.

Der Historiker und Archivar Michael Zeng:

"Das Kreisarchiv sammelt Dokumente über die Vogteier Bräuche zu Pfingsten und Kirmes. Ich bin Niederdorlaer und damit aufgewachsen. Deshalb freue ich mich, weil nun für die Zukunft bekannt bleibt, was die Niederdorlaer Kinder zu Pfingsten rufen. Die Kinder von Niederdorla ziehen Pfingsten am Montagmorgen durchs Dorf. Sie sammeln für eine gemeinsame Mahlzeit.

In hundert Jahren wird das Dokument sehr wertvoll sein. Ich danke den Niederdorlaern, die sich beteiligt haben."

So entwickelte sich die deutsche Sprache: gesprochen wurde
Althochdeutsch 750 von 1050,
Mittelhochdeutsch 1050 von 1350,
Frühneuhochdeutsch 1350 von 1650 und
Neuhochdeutsch ab 1650.

Samstag, 18. Mai 2024

Pfingsten in der Vogtei vor 167 Jahren

Abbildung aus der Zeitschrift Gartenlaube, Heft 25, von 1857
Abbildung aus der Zeitschrift Gartenlaube, Heft 25, von 1857

Vor 167 Jahren berichtete die Zeitschrift Gartenlaube über die Vogtei und die Vogteier. Die alten Bräuche der Vogteier wurden anhand von fünf wichtigen Tagen im Jahr beschrieben. Dazu gehörte auch der Pfingsttag. So lesen wir in der Gartenlaube, Heft 25, von 1857:

"Der zweite Tag ist der erste Pfingstfeiertag. Wie anders sieht es da in dem Dorfe aus! Der blaue Frühjahrshimmel hat die Bewohner auf die Straße gelockt, und läßt sie sich singend und lärmend ergehen, gleich als wenn der heitere Himmel, die reinere Luft, das zu neuem Leben hervorsprießende Grün des Waldes und der Flur auch in ihnen neues fröhliches Leben erzeugt hätte. Alles, was eine Kehle hat, jubelt und lacht, Freude malt sich auf jedem Gesicht. Unter das Schreien und Rufen mischt sich Pferdegetrampel und gelles Pfeifen. Plötzlich ist Alles ruhig, nur eine Pfeifstimme ist hörbar und im Nu ist wieder ein Gelächter und Geschrei. Was gibt es denn? fragen wir erstaunt.

„Es wärd der grüne Laubmann eingeführt,“ antwortet uns jede Persönlichkeit, „kennt er das noch nöcht? Das es schienne, da muß er einmal dablieben, h’er wärd gleich kümmen (kommen).“

Der Troß kommt näher, auf aufgeputzten Pferden paradiren die Burschen in ihrem Sonntagsstaat, zwei von ihnen führen an einem Faden eine ganz in Laub eingemummelte Gestalt, gleichfalls zu Pferde, die durch die Zweige hindurch immerwährend pfeifen muß. Vor jedem Haus halten sie an, der Skandal legt sich, das [343] verlassene einzelne Pfeifen ertönt, ihm folgt die Frage: „Kennt Ihr den Schößmaier oder auch Laubmann, so sagt seinen Namen.“ Niemand kennt ihn und muß seine Unwissenheit mit einer kleinen Geldspende bezahlen und bekommt dafür nur ein Gelächter und Geschrei der Hölle zu hören. Auf diese Weise geht es durch das ganze Dorf und dann nach beendigtem Ritte auf den Anger zur Enthüllung der theuern Persönlichkeit. Das erhaltene Geld wird zu einem Gelag verwendet, dem öfters Angertanz folgt.

Welchen Sinn kann man dieser Sitte beilegen? Ist sie nur eine Huldigung dem Frühjahr, der beginnenden Neu- und Arbeitszeit des Ackermannes, oder soll sie den Anfang zum fröhlichen Leben im Freien bilden, oder hängt es mit dem früheren Rechte der Vogteier zusammen, daß sie von diesem Tage ab in das Holz fahren durften? Das erstere scheint mir insofern das Wahrscheinlichste, als ein alter Bauer mir erzählte, daß in früherer Zeit eine zweite Persönlichkeit, in dürres Holz gepackt, mit herumgeführt worden sei, dessen Hülle zu einem Freudenfeuer und Opfer für das Gedeihen der Frucht verbrannt, während die Hülle des Anderen aus Schößlingen (davon der Name) bestehend, von den Burschen in die Erde gesteckt worden sei, um zu grünen und zu wachsen. Jedenfalls ein sinniger Naturcultus, wiewohl ich keiner Bestätigung von anderer Seite habhaft werden konnte."

Samstag, 20. April 2024

Der Niederdorlaer Fasching 2024 Teil 1 von 2

Achtung: Der Artikel verrät mehrere Geheimnisse

Das närrische Treiben 2024 in Niederdorla regierten Prinz Lukas I. Götz und Prinzessin Michelle I. Eichler Das Narrenvolk sind der Niederdorlaer Carneval Club, der NCC, und das Publikum im Schenksaal. Prinz Lukas I. kam extra aus Tirol zurück in sein Heimatdorf.

“Und geht die Welt auch unter, wir treiben´s bunter” galt als Motto für die gewohnten fünf Festveranstaltungen plus Kinderfasching an zwei Wochenenden. Die neuen Wirtsleute und ihre Helfer meisterten ihren ersten Fasching. 

Freitag, 12. April 2024

Triathlon andersrum oder die Erinnerung an Kurt Cobain

Foto: Schnellste Frauen beim Triathlon andersrum 2018
In der Vogtei lebt die Erinnerung an Kurt Cobain, der vor 30 Jahren freiwillig heim ging zu Elvis 

2018 startete zum 8. Vogteier Triathlon andersrum das Frauen-Team “Smells like team spirit” nach dem Nirvana-Song des Sängers Kurt Cobain.

Hier Auszüge aus dem Bericht der Vogteizeitung zum Ereignis:

"Bei den Frauen siegte Team “Smells like team spirit” mit 1.22.33 Stunden. Hier schwamm die jüngste Teilnehmerin mit elf Jahren im See am Opfermoor. (...)

Die jüngste Teilnehmerin war mit elf Jahren Halveig Carius aus Oberdorla. Sie schwamm für das schnellste Frauen-Team. Die Radfahrerin war ihre Mutter Colette Carius. (...)

Linda Weiß aus Oberdorla startete als Läuferin für das schnellste Frauen-Team zum 8. Triathlon andersrum. Linda war zum ersten Mal dabei. “Die Atmosphäre war mega cool”, meint sie und ist stolz, dass ein Dorf “sowas auf die Beine stellt”. Sie war freudig erstaunt, weil so viele Teams von außerhalb kamen. “Nächstes Jahr komme ich wieder”, verspricht die Vogteierin aus Oberdorla. (...)

Der Name des schnellsten Frauen-Teams “Smells like team spirit” kommt vom berühmten Nirvana-Song, der so ähnlich heißt. (...)"

_Vogteizeitung 2018 und 2024

Sonntag, 7. April 2024

Fasching 24 in Niederdorla, Teil 2 von 2

 Achtung: Der Artikel verrät weitere Geheimnisse

Zum Rentnerfasching und zum Kinderfasching hatten Anton Stollberg und Lennard „Lenny“ Apel ihre erste Bütt als Jungs, die lieber angeln gehen als die Schulbank zu drücken. Konnten im Publikum alle jungen und alten Jungs nachvollziehen. Tom Sawyer und Huck Finn lassen grüßen. Nun auch aus Niederdorla.

Gleich nach der Grünen Garde hatten Lukas Götz und Luis Klemm ihre Bütt als Klimakleber und Bauer. Die letzte Generation klebte am Mittelpunkt-Stein. Bauer und Publikum fanden das sehr närrisch.
 

Sonntag, 31. März 2024

Karfreitag in der Vogtei vor 167 Jahren

Die Zeitschrift Gartenlaube berichtet im Jahr 1857 über die Vogtei.
Abbildung in der Zeitschrift Gartenlaube 1857 zum Artikel über Vogtei und Vogteier. 

Zuerst beschreibt der Autor generell die Vogtei Mitte des 19. Jahrhunderts. Dann erzählt er von der Geschichte der Vogtei. Schließlich schildert der Autor das Geschehen am Karfreitag als wichtigen Tag im Vogteier Jahreslauf. Der Karfreitag war damals der höchste evangelische Feiertag. Nun das Zitat aus der Zeitschrift Gartenlaube von 1857:

Dienstag, 19. März 2024

Ein Nachmittag - unserer Vogteier Heimat gewidmet: schön, lehrreich und lustig bei Kaffee und Kuchen

Der Oberdorlaer Heimat- und Trachtenverein eröffnete den Heimatnachmittag.
Der Oberdorlaer Heimat- und Trachtenverein eröffnete den Heimatnachmittag.

Zu einem Heimatnachmittag trafen sich drei Vogteier Senioren-Gruppen am Nachmittag des 16. März 2024 im Schenksaal von Niederdorla. Der Saal war voll besetzt. Dabei waren die Landsenioren, der VDK und die Volkssolidarität. Der VDK ist ein Sozialverband, der sich auch für Senioren einsetzt.

Durch das Programm führten Gisela Keyser (VdK) und Gabi Fett (Volkssolidarität). Karin Liebetrau, die stellvertretende Vorsitzende der Landsenioren, hat auch mit vorbereitet, war aber leider verhindert. Die Vorsitzende der Landsenioren Ingrid Laun war anwesend.

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Landrat unterstützt Niederdorlaer Rechnungsgesellschaft

Einen recht neuen Verein, mit gerade einmal zwei Jahren Vereinsgeschichte, hat die Gemeinde Vogtei in der Ortschaft Niederdorla bekommen. Die jahrhundertalte Niederdorlaer Rechnungstradition war bereits 5 Jahre lang ausgestorben, bevor Sie unter großem Aufwand wiederbelebt wurde. Die Rechnungsgesellschaft Niederdorla e.V. trat mit der Bitte um finanzielle Unterstützung an den Landrat heran. Gerade im Hinblick auf das in diesem Jahr stattgefundene 800-jährige Jubiläum der Ersterwähnung Niederdorlas waren neben hohem ehrenamtlichem Engagement der Mitglieder auch finanzielle Mittel unabdingbar. Zur Unterstützung und Aufrechterhaltung dieser Tradition überreichte Landrat Harald Zanker auch hier einen Scheck in Höhe von 400 EUR an den Verein.

_Foto und Text, Landratsamt