Sonntag, 27. Oktober 2024

Nachlese zum 13. NCC-Sommertheater Teil 1 von 2: Lachen über betrogene Betrüger

Zum 13. Mal spielte der Niederdorlaer Carneval Club (NCC) sein Sommertheater vom 16. bis 18. August auf dem Anger des Vogteidorfes. Der Autor Erich Koch nannte sein Stück “Liebe geht schmerzhafte Wege”.

Die Familie lästert und weiß nicht, wer eigentlich zuhört. Foto: Michael Zeng
Die Familie lästert und weiß nicht, wer eigentlich zuhört. Foto: Michael Zeng

Rita, links, verliebt sich nicht so, wie von ihrem Vater geplant. Foto: Michael Zeng
Rita, links, verliebt sich nicht so, wie von ihrem Vater geplant. Foto: Michael Zeng

So schnell lässt sich Nora von der  Unfallkasse nicht hinters Licht führen. Foto: Michael Zeng


In den drei Akten des aktuellen Stücks war wieder alles dabei, was zum Lachen bringt: Betrogene Betrüger fallen in ihre eigenen Gruben. Hochmut kommt vor dem Fall. Die Liebe siegt am Schluss. Jeder Topf findet seinen Deckel. Mit spitzen Zungen spotten Frauen über Männer und umgekehrt. Schadenfreude, Wortwitze, skurrile Situationen belustigen das Publikum. Alles wird geschickt arrangiert.

Natürlich gibt es eine lustige Person, die alles durcheinanderbringt und alle überrascht. Diesmal war es Opa Franz Pfennigschlecker (Ludwig Götz). Damit es der lustigen Person nicht zu gut geht, gibt es seine Frau Anna, gespielt von Andrea Wendemuth: “Auf der Bühne bin ich Oma Anna.”

Im aktuellen Stück will ein reicher Bauer einem armen Bauern dessen Schulden erlassen, wenn der Sohn des reichen Bauern die Tochter des armen Bauern heiratet. Natürlich geht das schief, sehr zum Gaudi des Publikums. Das arme Bauernpaar, Gudrun und Harry Pflaumenkern, spielten Ines Karmrodt und André Muder. Ihre Tochter Rita spielte Annemarie Dietz. Die reiche Bauernfamilie spielten Anika Pohl und Ronny Stollberg als Uta und Georg Nasenbruch. Deren Sohn Walter spielte Leon Muder.

Wie im Leben mischt die Liebe die Karten anders als geplant. Rita Pflaumenkern kommt mit Jan zusammen. Jan, gespielt von Luis Klemm, wird vom reichen Bauern angefahren. Jan fällt ins Koma und wacht wieder auf quasi in den Armen von Rita. "Du bist so schön", erklärt Jan und es kommt so, wie es das Publikum ahnt und schön findet. Es gibt ein Happy End. Die Liebe siegt.

Walter, der Sohn vom reichen Bauern spielt nur ein bisschen dumm, um dem Druck seiner Eltern zu entgehen. Wir wissen, Dummstellen schafft Freizeit. Es funkt zwischen Walter und der Magd Vanessa, Corina Götz. Auch hier siegt die Liebe.

Elf Frauen und Männer agieren auf der Bühne unter der Regie von Jens Ackermann. Viele haben viele Jahre Erfahrung auf der Bühne des NCC. Ronny Stollberg steht seit 24 Jahren beim Fasching auf der Bühne, beim Sommertheater zum ersten Mal. Er spielt Georg Nasenbruch. Stollberg erklärt: “Beim Theater ist der Text vorgegeben, Fasching schreibe ich selbst. Das ist der Unterschied.”

Jens Daut aus Oberdorla spielt Nora, die russische Inspekteurin der Krankenkasse. Sie kontrolliert, ob Opa wirklich ´ne Pflegestufe verdient hat. Als robuste Person zeigt Nora Betrügern, wo der Hammer hängt. “Bisher spielte ich Theater bei einer Weihnachtsfeier”, grinst Daut. Er freute sich sehr über die Begeisterung des Publikums in Niederdorla. “Das hätte ich nie gedacht.” Der Oberdorlaer gab sein hervorragendes Debüt, seinen Einstand, zum Vogteier Sommertheater.

Von Ende April an proben die Schauspielerinnen, Schauspieler sowie die drei Souffleusen. Das waren je Akt Janet Breitbarth, Silke Klemm und Anja Pickel. In diesem Jahr fanden das alle harmonisch und alles fügte sich wie von selbst. Das verrät eine der erfahrenen Souffleusen. Geprobt wird jede Woche im Vereinsheim. Wenn das Festzelt steht, wird jeden Abend auf der Bühne geprobt. Dann erkunden die Schauspielerinnen und Schauspieler, wie sie sich zueinander auf der Bühne bewegen. Das muss klappen und kommt zur Beherrschung des Textes dazu. Jede und jeder auf der Bühne muss den eigenen Text kennen und sollte wissen, was die anderen vor und nach ihm sagen. Alle müssen “natürlich” aufeinander reagieren. Dabei zu helfen, ist die Aufgabe von Regisseur Jens Ackermann. Die Maske übernahm Nancy Kanngießer.

Michael “Mize” Zeng