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Das närrische Treiben 2024 in Niederdorla regierten Prinz Lukas I. Götz und Prinzessin Michelle I. Eichler Das Narrenvolk sind der Niederdorlaer Carneval Club, der NCC, und das Publikum im Schenksaal. Prinz Lukas I. kam extra aus Tirol zurück in sein Heimatdorf.
“Und geht die Welt auch unter, wir treiben´s bunter” galt als Motto für die gewohnten fünf Festveranstaltungen plus Kinderfasching an zwei Wochenenden. Die neuen Wirtsleute und ihre Helfer meisterten ihren ersten Fasching.
Premieren gehören beim NCC quasi zum Programm. Erstmalig machte Robert Lauberbach eine Bütt mit Michael Böhm vom Langulaer Carneval Club. Der Niederdorlaer trat im vergangenen Jahr in Langula auf. Dabei entstand die Idee was zusammen zu machen. Gedacht, gesagt, getan. Die erfahrenen Carnevalisten entwickelten gemeinsam Ideen und Texte. Die beiden Vogteier Faschings-Recken lieferten sich dann ein Witz-Duell als Laster-Lars und Diesel-Doris.
Und wie kam‘s an? Es war “super geil. Der ganze Saal hat mitgemacht und gebebt. Super!”, sagte der Langulaer. Zum Abschluss der Bütt sangen Lauberbach zur Gitarre und Böhm zur Triangel. “Wir wollten mal ein gutes Zeichen setzen für den Zusammenhalt in der Vogtei”, sagte der Niederdorlaer zum gemeinsamen Auftritt. Beide gaben ihre Bütt in beiden Dörfern.
Nach dem Motto des Niederdorlaer Carneval Club “Varieté statt rheinischem Tamtam” setzen die Tanzgruppen jedes Jahr einen drauf. Grüne Garde, Rote Garde, die Showgirls, Damen- und Männerballett ließen es krachen. Auch die Tanzmariechen Lina Ackermann und Klara Stollberg setzten dieses Jahr wieder einen drauf, diesmal als bayerisches Paar.
Lina Ackermann und Klara Stollberg waren wieder die Tanzmariechen. Foto: Mize |
In diesem Jahr tanzten insgesamt vier Tanzmariechen. Zum großen Programm: Klara und Lina. Zum Kinderfasching: Wieder Klara Stollberg mit Leni Stiefel und solo tanzte Tanzmariechen Lara Lange. Durch den Kinderfasching führten Hannes Hochheim und Leon Muder.
Mutter Elisa Lange war sichtlich stolz. Sie hat ihre Tochter Lara (8) trainiert. Wie kam es dazu? „Lara hat mich so lange genervt, bis wir trainiert haben.“ Lara lacht glucksend zu den Worten ihrer Mutter. „Nach vier Tagen hat Lara den Tanz draufgehabt“, strahlt die stolze Mutter mit ihrer Tochter um die Wette.
Julia Rauch trainierte wieder die Grüne Garde. In diesem Jahr tanzten Luise Schill, Lilia Zilling, Lavinia Fritzlar, Lotta Stiefel, Frida Luck, Nele Fischer. Die Trainerin freute sich und war sehr stolz auf ihre Mädchen.
Das Damenballett kam dieses Jahr in schwarzen Trikots auf die dunkle Bühne: Sweet dreams, Süße Träume, so hieß die Musik der Eurythmics zum Auftritt. Bei den ersten Klängen ging dem Publikum ein Licht auf. Über und über waren die Tänzerinnen mit bunten Lichtern besetzt. Die leuchteten in allen Farben. Die Lichter tanzten zum Song der Eurythmics. Blau, Weiß, Rot oder Orange. Doch wer wählte aus, in welchen Farben die Tänzerinnen leuchteten? Männer im Publikum durften das. Ein Mann bekam die Fernbedienung. Wow! Süße Träume – Männer steuern Frauen per Fernbedienung. Donnerwetter. Viele Grüße aus dem Moulin Rouge, der Roten Mühle zu Paris. Passt zum Motto: Varieté statt rheinischem Tam Tam. Unser Damenballett muss nichts nachmachen, es wird nachgemacht (werden).
Auf die Fragen an die Rote Garde und die Showgirls antworten Anne D., Johanna, Julia und Marie: Was ist der Unterschied zwischen Roter Garde und Showgirls? „Die Garde ist jedes Jahr ähnlich, die Grundschritte sind immer gleich, der Takt und die Kostüme sowieso. Ein Grundgerüst der Schritte wird variiert.” (...) "Beim Showtanz können wir kreativ werden und jedes Jahr neue Schritte tanzen.“ Was heißt das, wie sieht das aus? „Wir überlegen gemeinsam, was wir machen. Die Ideen kamen uns so in den Sinn. Jede Tänzerin sagt was und gibt ihre Idee dazu. Die Ideen werden dann eingebunden und umgesetzt.“ Man sagt, die Rote Garde trainiert sich selbst, was bedeutet das? „Genau das, jede bringt sich ein.“ Was macht Ihr lieber? Rote Garde oder Showtanz? „Wir können nicht sagen, was uns lieber ist. Beides gehört zum Fasching dazu.“
Die Showgirls enterten die Bühne als Priatinnen. Foto: Mize |
Die Showgirls kamen als Piratinnen auf die Bühne und ließen es krachen mit den „Mädchen aus Haithabu“ von Santiano: „Von Nord nach Süd, Und von Ost nach West, Gleich wie weit und wie lang ich fuhr, Fand ich keinen Mann, Der so feiern kann, Wie die Showgirls, äh, die Mädchen von Haithabu.“ Die Bühne wurde zum wilden Wikinger-Piraten-Fest. Dabei sprang Seline Schmidt dem Fotografen meist aus dem Bild und dem Publikum ins Auge. Donnerwetter. Ihr Sprung wird legendär werden.
Das Männerballett erzählte wieder eine Geschichte. Durch die Geheimnisse eines Niederdorlaer Kosmetik-Studios wurde aus einem hässlichen Stubenhocker ein strahlender Prinz. Für den wurde eine Prinzessin gesucht. Die echte Prinzessin wollte er nicht, seine eigene Freundin auch nicht. Er fand seine Prinzessin im Mannweib, im Trampel hinter der Theke der Windbergalm. Genauer hingeschaut, war ́s: Hannes Hochheim. Aus dieser Heimatfilm-Geschichte wurde der Bühnentanz zu „Schenk mir Dein Herz“ von den Höhnern. Nur die Liebe zum Fasching zählt. Chef-Trainerin war wieder Anja Pickel. Assistent war Heiko Tautor.
Das Männerballett des NCC tanzte, wie der Prinz seine Prinzessin fand. Foto: Mize |
Zum Kinderfasching tanzten auch die Barbie-Girls. Die Trainerinnen und Ansprechpartnerinnen waren Anja Pickel und Anja Stollberg.
Mehr im zweiten Teil.
Von Michael “Mi-Ze” Zeng