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Vogteier um 1857, Abbildung in der Zeitschrift Die Gartenlaube |
Im Jahr 1857 berichtet die Zeitschrift Die Gartenlaube über die Vogtei. Um den Jahreslauf in der Vogtei zu beschreiben wählte der Autor fünf Tage aus: den Karfreitag, den Pfingstsonntag, den Kirmessonntag, den Kirmesmontag und einen Wochentag im Winter. Was schreibt der Autor über einen Wochentag im Winter in der Vogtei:
"Für den fünften Tag wählen wir einen Wochentag im Winter. Mit Mühe haben wir uns nach der Vogtei geschleppt, da bedeutende Windwehen in den Thälern eine ungeheure Menge Schnee aufgethürmt haben. Durch die dicke winterliche Luft steigt der Rauch der Schornsteine auf und bildet, in das Thal eingeengt, eine noch dickere, einer Gewitterwolke ähnliche Wolke. Der Schnee pfeift unter unsern Schritten, die Kälte macht uns wortkarg, die Jugend der Vogtei aber, männlichen und weiblichen Geschlechts, tummelt sich munter an dem Abhang des Berges herum, um mit Hitschen, Kähnen und Schlitten das beschwerliche Emporklettern durch eine ganz kurze Fahrt zu versüßen. Es ist ein reizendes Bild voll Leben und Kraft! In dem Dorfe ist es ruhiger, die Leute, die uns begegnen, eilen hurtig durch die Straßen. Chormäntel bei den Frauen und Mädchen und Blusen über die langen Gehröcke bei den Männern, auch manchmal ein Mantel, doch stets eine Pelzmütze auf dem Kopf, ist die Losung der Tracht."
Quelle des gesamten Artikels: Die Gartenlaube, Heft 25, 1857, Seite 341–344