Der Gesangvereins Niederdorla unterhielt das Publikum gewohnt vorzüglich. Eingeladen waren der Popchor aus Mühlhausen und die Band QuaTriJazz aus Kammerforst. Die Mischung mit Gastchor und Band hat Tradition. Das Publikum war der vierte Mitspieler des Abends.
Chorleiterin Viola Koppe in Action. Foto: Michael Zeng |
“Die Mischung ist uns wichtig”, sagt die Niederdorlaer Chorleiterin Viola Koppe. Altes und Neues, Langsames und Flottes sollen sich musikalisch abwechseln. Das schaffte der Niederdorlaer Gesangverein selbst und das gelang durch die Auswahl der Bühnen-Gäste.
“Wir wollen der 800-Jahrfeier von Niederdorla in diesem Jahr ein musikalisches Sahnehäubchen geben”, sagte Angelika Schlaffke vom Niederdorlaer Chor. Sie führte durch das Programm. Erste Sahne waren dann auch Stücke wie Variationen zu Schuberts Forellen-Lied im Stil wie Mozarts Nachtmusik, Webers Freischütz und des Ohrwurms Tiritomba aus Norditalien. Dirigentin Viola Koppe animierte das Publikum zu einem Kanon. Sie musste die Begeisterung im Saal steuern: “Bitte nur einmal Di dum di da di!”
Der Mühlhäuser Popchor unterhielt das Publikum mit Hits wie Nenas Leuchtturm und Vida la Vida von Coldplay. Die Musik arrangierte Linda Gentzel. Ihre Mutter Susanne Gentzel beschreibt: “Es geht uns um den Spaß, gemeinsames Singen, was Cooles zu machen”. Susanne Gentzel organisiert Auftritte und das Chorleben für den gemischten Mühlhäuser Chor.
Die Band QuaTriJazz interpretierte jazzig bekannte Lieder. Die Kammerforster Band interpretierte Klassiker wie “Hit The Road, Jack”. Dazu kamen eigene Kompositionen. “Wir spielen Jazz und Swing, das ist unser Ding”, sang die Band. QuaTriJazz schaffte eine entspannte, swingige Begeisterung im Saal des Dorfkrugs. So heißt die Niederdorlaer Schenke seit kurzem. Auch der Humor war wichtig. So sang die Band von der Rolle der Männer in vielen Familien. Männer müssen oft aufessen, was die anderen Familienmitglieder nicht mehr essen können oder wollen. Männer müssen das schwere Gepäck tragen und die Räder der Autos wechseln. Viele Männer im Saal murmelten: Das kenne ich auch.
Als vierter Akteur des Abends wirkt das Publikum. Der Niederdorlaer Chor gab in der Schenke ein Heimspiel. Der Saal war eine Fankurve. Der Popchor hatte seinen Saal-Moment mit dem Song “Komm wir ziehen in den Frieden. (...) Stell dir vor, es ist Frieden und alle gehen hin.” Das Publikum stimmte hörbar zu. Die Jazzband lobte: “Bei unserem Spiel wart ihr mucksmäuschenstill.” Um so lauter war der Beifall im Schenksaal zum 20. Liederabend des Niederdorlaer Gesangvereins.
Michael Zeng